Pankreaskarzinom

Das Pankreaskarzinom verursacht in der westlichen Welt einen erheblichen Anteil der Krebstodesfälle.

Man unterscheidet verschiedene Typen des Pankreaskarzinoms, wovon das duktale Adenokarzinom das häufigste und aggressivste ist. Daneben gibt es seltene Subtypen (z.B. Azinuszellkarzinom, kolloidales Karzinom, neuroendokrines Karzinom u.a.) welche mitunter weniger aggressiv sein können.

Risikofaktoren

Es sind kaum Risikofaktoren für das Pankreaskarzinom bekannt. Rauchen ist sicher einer der wichtigsten Faktoren. Ferner haben auch Patienten mit chronischer Pankreatitis (Entzündung der Bauchspeicheldrüse) ein erhöhtes Risiko, insbesondere wenn diese Erkrankung in erblicher Form auftritt. Manche seltenen erblichen Tumorsyndrome prädisponieren ebenfalls für das Auftreten eines Pankreaskarzinoms.

Auf die gesamte Bevölkerung bezogen ist das Pankreaskarzinom jedoch zu selten, als dass ein generelles Früherkennungsprogramm (wie z.B. für Darm- oder Brustkrebs) auf der Grundlage der aktuell verfügbaren diagnostischen Mittel Aussicht auf Erfolg hätte.

Symptome

Typische Symptome sind schmerzloser Ikterus (Gelbsucht), Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit und Oberbauch- oder Rückenschmerzen. Diese Symptome sind unspezifisch und treten oft erst in fortgeschrittenem Stadium der Erkrankung auf. Deshalb ist für die meisten Patienten bei Diagnosestellung leider keine operative Entfernung des Tumors mehr möglich.

Diagnostik

Das Mittel der Wahl zur Diagnostik ist in der Regel die Computertomografie (CT) des Oberbauches. Während die CT zur Operationsplanung unerlässlich ist, dient die Magnetresonanztomografie der Beantwortung spezieller Fragestellungen. In geübten Händen sind Ultraschall-Untersuchungen ebenfalls aussagekräftig. Blutuntersuchungen auf Tumormarker sind schnell und routinemäßig durchführbar, jedoch nur in einer Minderzahl der Fälle diagnoseweisend.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Tumorerkrankungen strebt man beim Verdacht auf Pankreaskarzinom in aller Regel keine Sicherung der Diagnose durch Gewebebiopsie an, wenn es sich um einen operativ vollständig entfernbaren Tumor handelt. Die definitive Diagnose durch den Pathologen geschieht in diesem Fall erst nach der Operation.

Die Schnittbildgebung (CT oder MRT) dient zur Einschätzung der Operabilität beim Pankreaskarzinom.

Operation

Eine Operation beim Pankreaskarzinom kann grundsätzlich verschiedene Ziele verfolgen:

  1. die vollständige Entfernung des Tumors oder
  2. eine Umleitung der Nahrungs- und Gallepassage oder
  3. eine Gewebeentnahme aus dem Tumor zur Sicherung der Diagnose.

Die "beste" Therapie und zugleich die einzige Chance auf Heilung ist die vollständige Tumorentfernung. Dies ist leider nur bei wenigen Patienten möglich, da die Diagnosestellung in der Regel erst in einem fortgeschrittenen Tumorstadium erfolgt. Tumoroperationen an der Bauchspeicheldrüse gehören zu den komplexesten Operationen welche im Bauchraum durchgeführt werden. Studien haben gezeigt, dass mit zunehmender Erfahrung des Chirurgen und der beteiligten Fachdisziplinen wie Intensivmedizin und Radiologie, der Behandlungserfolg verbessert wird. Pankreaschirurgie sollte deshalb an Zentren mit ausreichender Erfahrung durchgeführt werden.

Die Operationstechnik richtet sich nach der Lokalisation des Tumors. In der Regel kann ein Teil der Bauchspeicheldrüse belassen werden, so dass kein insulinpflichtiger Diabetes mellitus entsteht.

Durch eine Umleitung der Nahrungs- und Gallepassage kann die Erkrankung nicht geheilt oder verzögert werden, jedoch werden die Symptome effektiv gelindert.

Eine Sicherung der Diagnose durch Gewebeentnahme ist in der Regel notwendig, bevor nicht-operative Therapien wie Chemotherapie oder Bestrahlung eingeleitet werden.

Chemotherapie und Strahlentherapie

Chemotherapie und Strahlentherapie können allein und in Kombination mit chirurgischer Therapie durchgeführt werden. So schliesst sich z.B. gemäss der deutschen Leitlinien eine Chemotherapie an die operative Tumorentfernung beim Pankreaskarzinom an. Diese kann in der Regel ambulant über ein halbes Jahr durchgeführt werden.

Eine spezielle Situatoin stellen Pankreaskarzinome dar, welche lokal zu groß für eine sofortige chirurgische Entfernung sind, jedoch noch nicht im Körper gestreut (metastasiert) haben. Diese können unter Umständen durch Chemo- und Strahlentherapie verkleinert werden, so dass eine chirurgische Entfernung möglich wird.

Nachsorge

Die deutschen Leitlinien empfehlen keine spezielle Nachsorge bei Patienten nach operativer Entfernung eines Pankreaskarzinoms. Aktuelle klinische Studien weisen jedoch darauf hin, dass eine standardisierte Nachsorge sinnvoll sein kann, um behandelbare Tumorrezidive frühzeitig zu erkennen. Wir empfehlen deshalb regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen.

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