Neuroendokrine Tumoren (NET) - hormonaktive Bauchspeicheldrüsen-Tumoren
Hintergrund
Die seltenen sogenannten neuroendokrinen Tumore (NET des Pankreas) gehen von hormonproduzierenden Zellen aus. Das biologische Verhalten bildet ein Spektrum von praktisch gutartig bis hochaggressiv. Obwohl sie von hormonproduzierenden Zellen ausgehen, bilden nur ca. 10% dieser Tumore Hormone in einer Menge die sich durch Symptome funktionell bemerkbar macht. Die häufigsten funktionellen Entitäten sind das Insulinom und das Gastrinom.
Seltene vererbbare Tumorsyndrome gehen mit neuroendokrinen Tumoren (NET) des Pankreas einher, so z.B. die multiple endokrine Neoplasie (MEN) oder das von Hippel-Lindau-Syndrom (VHL).
Symptome
Die Symptome von nicht hormonaktiven Tumoren unterscheiden sich praktisch nicht von dem des Pankreaskarzinoms und sind unspezifisch.
Hormonaktive Tumore hingegen können spezifische Symptome aulösen. Im Fall des Insulinoms kommt es durch Überproduktion von Insulin zum Abfall des Blutzuckerspiegels mit Heißhunger, Herzrasen und Zittern bis hin zur Bewußtlosigkeit. Beim Gastrinom führt die Überstimulation der Magensäureproduktion zu Magenschleimhautentzündung bis zu Magengeschwüren.
Diagnose
Neben den klassischen Schnittbildverfahren CT und MRT existieren spezialisierte nuklearmedizinische Verfahren (Szintigraphie / Positronen-Emmissions-Tomografie) welche bei der Lokalisation neuroendokriner Tumore helfen können.
Bei hormonaktiven Tumoren sind endokrinologische Blutuntersuchungen angezeigt. Insbesondere die Darstellung von hormonaktiven Tumoren kann schwierig sein, da diese schon bei sehr geringer Größe symptomatisch sein können. Im Extremfall ist eine Lokalisationsdiagnostik erst während der Operation durch Darstellung der Bauchspeicheldrüse und intraoperativen Ultraschall oder Eröffnung des Zwölffingerdarmes möglich.
Therapie
In der Regel ist die chirurgische Entfernung die Therapie der Wahl. Hier bieten sich moderne minimal-invasive und robotisch-assistierte, gewebesparende Operationstechniken an, für welche wir über spezielle Expertise verfügen.
Im Gegensatz zum duktalen Pankreaskarzinom ist im Einzelfall auch die Entfernung von Metastasen angezeigt.
Außerdem stehen nuklearmedizinische Therapieverfahren und medikamentöse Hormonblockade zur Verfügung, welche speziell die Tumorzellen des neuroendokrinen Systems angreifen und in Kombination mit chirurgischer Behandlung oder allein zum Einsatz kommen können.
Die Prognose ist in der Regel besser als beim duktalen Pankreaskarzinom, bei hormonaktiven neuroendokrinen Tumoren sogar sehr gut.
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